SWR4 Sonntagsgedanken

SWR4 Sonntagsgedanken

07AUG2022
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Heute habe ich eine gute Nachricht für Sie. Für alle, die heute zuhören. Ganz gleich, ob Sie gerade Urlaub machen oder im Alltag stecken.

Auch wenn Ihnen eine bestimmte Sache große Sorgen bereitet oder die Vielzahl der Herausforderungen irgendwie über den Kopf gewachsen ist. Heute habe ich eine wirklich gute Nachricht für Sie - aus der Bibel, von Jesus von Nazareth. Er sagt: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Joh 16,33)

Eine gute Nachricht. Denn zum ersten heißt das: Jesus weiß genau, dass unser Leben nicht leicht ist, dass wir Ängste haben und auch erdrückende Sorgen. Aber genau deswegen ist er da! Unsere Welt mit allen verworrenen Problemen, die ist beängstigend. Aber – das sagt Jesus als zweites – Er hat die Welt überwunden!

Daran erinnert der Sonntag! Gott hat uns sonntags einen Ruhetag mit auf den Weg gegeben. Einen Tag, der anders ist als die übrigen Tage mit ihren Sorgen und Nöten.

Und Sonntag bedeutet: Raus aus der ständigen Sorge und Überforderung. Heute ist Sonntagmorgen und damit auch Zeit zum Loslassen, zum Weglegen, zum Abgeben. Zeit zum Weiterschauen als den Blick auf das nächste Problem zu richten, Zeit zum „nach oben Schauen“, auf Gott, der mich und meine Probleme sieht und lösen kann.

Lass los, gib die ständige Anspannung auf. Atme aus, atme neu ein, atme auf und endlich durch und entspanne dich. So verstehe ich Jesus und seine Einladung auch für den heutigen Morgen.

Ich schätze diese realistische Sicht von Jesus, der auf die Menschen zugegangen ist mit seiner guten Nachricht. Der wie die ausgestreckte Hand Gottes gelebt hat, der menschliche Hindernisse erkannt und weggeräumt hat, der jeden einzelnen Menschen in den Blick nimmt, aber auch jeden einzelnen Menschen mit Gott in Beziehung setzt.

Jesus sagte zu seinen Jüngern, zu den Frauen und Männern um sich herum, übrigens auch in einer sehr unsicheren Zeit (Johannes 16,33):
In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. Und das heißt, die Angst ist da, die will ich nicht kleinreden, aber die Hand Gottes, sie hält dich, sie hilft dir, sie gibt dir Zuversicht. Vertraue auf Gott, der dir Zukunft schenkt.

Wahrscheinlich kann man es in diesen Tagen gar nicht deutlich genug sagen: Raus aus der ständigen Panikmache, hin zu einem neuen Gottvertrauen. Wie es in dem Jesuswort so klar angesprochen wird:
In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.

Ich fühle mich da angesprochen und verstanden. Ja, in den letzten Jahren bin ich in vielen Bereichen verunsichert worden und die politischen Entwicklungen bis hin zum Krieg in der Ukraine machen mir wirklich Angst. Nicht mal so sehr für mich, eher für meine Kinder und Enkel. Wir haben so wenig in der Hand und der Eindruck verstärkt sich, dass man da nicht einfach irgendwelche Hebel umlegen kann.

Jesus drückt das sehr realistisch aus: „In der Welt habt ihr Angst“, gerade in einer Zeitenwende wie momentan viele unsere Umbruchsjahre bezeichnen.

Aber Jesus bleibt nicht bei der Angst stehen. Er legt etwas Entscheidendes dazu, für den heutigen Sonntag zum Aufsehen, zum Durchatmen, aber auch für jeden anderen Tag, um mit all diesen Sorgen und Ängsten umgehen zu können: „Seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“

Das ist kein leeres Wort, kein billiges Versprechen. Dafür ist Jesus mit seinem Leben, mit jeder Tat und jedem Wort eingestanden. Er hat kranke und arme Menschen, Frauen, Männer und Kinder, auch Außenseiter wieder mitten ins Leben zurückgeholt, wurde für sie sozusagen zur ausgestreckten Hand Gottes. Er hat mit Gottes Möglichkeiten ihr Leben verändert und heil gemacht. Und Jesus hat zuletzt an sich selbst gezeigt, dass nicht einmal der Tod das Ende bedeutet, sondern wir auf ein neues Leben mit Gott zugehen.

Niemand kann tiefer fallen als in Gottes Hand und Gott setzt auch der schlimmsten Bedrohung ein Ende.

Das ist die gute Nachricht von Gott. Der Sonntag erinnert uns daran – aber das gilt auch für jeden anderen Tag des Lebens. Deshalb: Raus aus dem ständigen Panikmodus. Ausatmen, einatmen, durchatmen, entspannen.

Und trau Gott zu, dass er dich hält und dir hilft und dir diesen heutigen Sonntag segnet.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=35916
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