SWR3 Worte
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Einen Platz mehr am Esstisch vorzubereiten, als eigentlich Gäste erwartet werden. Das hat in manchen Familien eine lange Tradition, zum Beispiel bei jüdischen Familien oder bei polnischen Familien zu Weihnachten. Der Autor Detlef Schneider erklärt, was es damit auf sich hat:
„Das zusätzliche Gedeck [...] steht für einen unerwarteten Gast bereit. Das kann ein verspätetes Familienmitglied sein, ein Freund oder Nachbar, der allein ist. Vielleicht aber auch ein Reisender oder Fremder. ‚Ist ein Gast im Haus, so ist Gott im Haus’, lautet ein altes polnisches Sprichwort. Das hohe Gebot der Gastfreundschaft war schon in biblischen Zeiten eine gesellschaftliche Verpflichtung. Mit seiner Einhaltung steht Gottes Segen in Verbindung.“
Quelle: Detlef Schneider, „Das zusätzliche Gedeck“, Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) (Hg.), „Gemeindebrief. Magazin für Öffentlichkeitsarbeit“ 1/2021, S. 28