SWR4 Abendgedanken

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Im Namenskalender steht heute Benedikt - ein schöner Name. Nicht nur weil einer meiner Söhne so heißt. Übersetzt bedeutet Benedikt „der Gesegnete“. Oder wenn man es ganz wörtlich nimmt: Der, dem Gutes zugesagt wird. Bene, da steckt das lateinische Wort bonus drin: – gut. Oder zu gut italienisch: alles bene. Und dikt kommt vom lateinischen dicere sagen.

Benedikt, der Gesegnete, der, dem Gutes zugesagt wird, wirklich ein schöner Name. Für mich aber mehr als ein Name sondern ein Programm. Nicht nur für die Kinder, die Benedikt oder Benedikta heißen, sondern für alle Kinder, ja für alle Menschen. Allen soll Gutes zugesagt werden, alle sollen gesegnet werden, immer wieder.  

Wir Menschen leben von den guten Worten, die uns gesagt werden. Wir brauchen es – nicht nur als Kinder – dass wir auch gelobt werden. „Das hast du gut gemacht, du bist prima“, das sind Sätze, die jedem gut tun. Aber auch unabhängig davon, wie wir sind und was wir tun, steht uns Segen zu. Denn Gutes zusagen kann ich auch auf die Zukunft hin. „Ich wünsche Dir alles Gute“ und zwar vollkommen unabhängig davon, was Du bisher getan oder geleistet hast.

Segnen bedeutet aber noch ein kleines bisschen mehr als nur loben oder Gutes wünschen. Segnen bringt nämlich Gott mit ins Spiel. Wenn ich segne, stelle ich eine Beziehung her zwischen dem, was ich segne, und Gott. Segne ich ein Brot, so ist es für mich nicht nur ein Nahrungsmittel, sondern eine von Gott geschenkte Gabe. Segne ich ein Tier, so sehe ich darin einen Teil der guten Schöpfung Gottes. Und segne ich ein Kind, einen Kranken, einen Sterbenden, so sage ich ihm zu: Egal was ist, was war und was kommen wird: Du bist ein von Gott geliebter Mensch. 

So gesehen steht jedem von uns zu, ein Benedikt zu sein. Ein Gesegneter oder eine Gesegnete. Die, die auch noch Benedikt heißen, die können uns daran erinnern – so wie mein Sohn. 

 
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