SWR3 Gedanken

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„Spinnerei von Sozialromantikern oder Schlüssel zu einer gerechten Gesellschaft?“ Morgen stimmt die Schweiz über das Bedingungslose Grundeinkommen ab. Das Bedingungslose Grundeinkommen ist ein soziales Modell für das auch in Deutschland schon seit Jahren ein paar  kluge Köpfe werben. Die Eidgenossen werden sich morgen wohl nicht dafür entscheiden, aber die die Idee ist damit nicht aus der Welt. Die Idee, dass jeder Mensch vom Staat monatlich eine bestimmte Summe bekommt, die ihm zum Leben reicht. Von 16 bis 65 alle den gleichen Betrag, Kinder und Rentner die Hälfte. Und das bedingungslos. Das heißt, ohne Prüfung der Bedürftigkeit und ohne Einblick in die Privatsphäre. Die Bedenken sind bekannt. Erstens, dass damit die Faulenzer unterstützt würden. Zweitens zu teuer. Beides ist wiederlegt. Durch Pilotversuche in kanadischen Kleinstädten und namibischen Dörfern. Wo die Faulen die Faulen geblieben sind, aber die Bildung und die sozialen Verhältnisse sich immens verbessert haben. Und dass das Bedingungslose Grundeinkommen finanzierbar ist haben Volkswirtschaftler bereits nachgewiesen. Aber es wäre eine gigantische Veränderung unserer Gesellschaft. Die natürlich nicht von heut auf morgen möglich ist. Die aber die Digitalisierung und Roboterisierung unserer Arbeitswelt beschleunigen könnte. Wenn immer mehr Arbeit von Robotern und Computern gemacht wird, dann wird auch die Zahl derer größer, die ohne feste Erwerbsarbeit leben müssen. Das kann man als Bedrohung sehen. Weil die Menschen nach dem herkömmlichen Sozialsystem verarmen und unzufrieden werden. Oder als Chance, wenn das Geld das bisher in die Sozialsysteme gegangen ist, in Bedingungsloses Grundeinkommen umgewandelt würde. Das Menschen nicht verarmen lässt. Und ihnen die Freiheit gibt, zu arbeiten wenn sie wollen und was sie wollen…

https://www.kirche-im-swr.de/?m=22073
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