SWR1 3vor8

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Die Erde ist so schön. Bloß wir Menschen kriegen es nicht gebacken, das Leben so schön zu machen wie es sein könnte.
Wenn man doch das Böse und Hässliche von der Erde wegschaffen könnte.
Oder es wenigstens hinter sich lassen? Leicht leben, wo es schön ist, heiter und warm. Wie im Himmel – irgendwie.

Von der Sehnsucht nach Himmel erzählt auch die Geschichte von Christi Himmelfahrt in der Bibel. Ich erzähl sie noch mal: Obwohl die Römer Jesus hingerichtet haben, haben ihn seine Freundinnen und Freunde danach immer wieder gespürt. Er war da. Auferstanden, nicht tot. Manchmal haben sie ihn fast körperlich spüren können. So erleben das Angehörige von Verstorbenen manchmal auch heute. 40 Tage lang war Jesus seinen Freunden so nah. Aber dann hört das auf. Er geht - endgültig. Die Bibel malt das aus. Für uns heute vielleicht ein bisschen naiv. In alten Kirchen gibt es Bilder davon: Da stehen die Freunde und Freundinnen Jesu da und schauen in den Himmel. Sehen aber nur noch eine Wolke, Jesus selbst nicht mehr, manchmal gucken unten noch seine Füße heraus. Da stehen die Freunde, sehnen sich nach Jesus und dem Himmel. Und der scheint ganz weit weg.

Aber während sie noch so gucken, werden sie neu „eingenordet“. Genauer gesagt: „Neu geerdet.“ Zwei junge Männer sprechen sie an, mitten hinein in ihre Himmelssehnsucht.

„Ihr Männer, sagen die beiden, „was steht ihr da und schaut zum Himmel? Jesus ist bei Gott, seinem Vater – im Himmel.“ Und ihr seid jetzt seine Botschafter hier, auf der Erde. Seine Zeugen. Wendet Euch der Erde und den Menschen zu wie er das getan hat. Ihr könnt das, weil sein Geist Euch die Energie, die Phantasie, die richtigen Worte und die Kraft dafür geben wird. Und vor allem die Liebe, die man bei ihm so hautnah erleben konnte.“

Ein bisschen phantastisch, diese Geschichte? Ja und nein, finde ich. Sie sagt mir zwei Dinge.

Das erste: Es gibt den Himmel. Die Welt Gottes. Dass diese Sehnsucht in uns ist, das macht uns Menschen aus. Gott und sein Himmel sind in der Nähe. Auf der Erde noch nicht ganz angekommen. Aber Himmel ist möglich, wenn man auf ihn hofft. Unsere Erde kann viel mehr Himmel brauchen.

Das zweite: Es ist gut, wenn Sie und ich uns nach Himmel auf Erden sehnen. Manchmal tut das weh, weil man dann erst spürt, wie er fehlt. Aber es spornt auch an und gibt Energie. Wenn man an den Himmel glaubt – dann kann man sich auch darum kümmern, dass die Erde besser wird. Dass wir das Leben schöner machen, heiterer und wärmer.

 

3 Nach seinem Leiden zeigte er sich ihnen immer wieder und bewies ihnen so, dass er lebt. Vierzig Tage lang erschien er ihnen und sprach zu ihnen über das Reich Gottes.

4 Einmal, als Jesus mit den Aposteln zusammensaß, schärfte er ihnen ein: »Verlasst Jerusalem nicht! Wartet darauf, dass in Erfüllung geht, was der Vater versprochen hat.
Ihr habt es ja schon von mir gehört:
….

8 Aber wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt, werdet ihr Kraft empfangen. Dann werdet ihr meine Zeugen sein – in Jerusalem in ganz Judäa und Samarien und bis ans Ende der Erde.«

9 Nach diesen Worten wurde er vor ihren Augen emporgehoben.
Eine Wolke nahm ihn auf, sodass sie ihn nicht mehr sehen konnten.

10 Die Apostel starrten wie gebannt zum Himmel, während er verschwand.
Und sieh doch: Da standen zwei weiß gekleidete Männer bei ihnen.

11 Die sagten:
»Ihr Männer aus Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel? Dieser Jesus wurde aus eurer Mitte in den Himmel aufgenommen. Er wird auf dieselbe Weise wiederkommen, wie er vor euren Augen zum Himmel weggegangen ist.«

Apostelgeschichte 1, 3-4.8-11

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