SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Manchmal möcht‘ ich sie nicht mehr sehen, all die Bilder von den Flüchtlingsströmen. Möchte‘ ich sie nicht mehr hören, die Nachrichten von all den Barbareien im nördliche Afrika. Weil es mich bedrückt, weil ich die Welt in Frieden sehen will und weil ich in Frieden gelassen werden will vom Elend der Welt. Aber das geht nicht, das darf nicht sein. Natürlich kann und will ich mich nicht dauernd mit den schlimmen Dingen in der Welt beschäftigen und oft habe ich schon mit meinen eigenen Ängsten und Sorgen genug. Aber ich darf nicht wegschauen und ich darf nicht weghören. Denn wenn ich das tue, dann lasse ich die Menschen allein. Und flüchte vor der Not der Flüchtlinge. Das kann und darf ich nicht. Weil ihre Not so unvergleichlich größer ist als meine Last, sie zu sehen und mit ihnen zu fühlen. Weil ihre Not auch meine sein könnte. Wenn ich nur 3000 km weiter östlich von hier geboren wäre. Und weil sich die Welt nur verändert, wenn ich hinschaue und hinhöre. Auch wenn es anstrengt, nervt oder manchmal weh tut.

 

 

 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=20537
weiterlesen...