SWR3 Gedanken

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 Vier Trierer Männer von der ganz ganz rechten Partei
haben Anfang August einen echten Youtube-Hit gelandet.
„buntes trier – nicht mit mir – vier/vier/vier“ skandierten sie im Video;
mit Fackeln in der Hand wollten sie zu ihrer Anti-Asyl-Demo mobilisieren,
nach Trier West.
Das ist ein – nun ja: ein bisschen problematischer Stadtteil der Moselstadt;
und außerdem gibt es dort eine Erstaufnahmestelle für Asylbewerber…
Vierviervier – das steht bei den Rechten für dreimal „D“,
den vierten Buchstaben im Alfabet,
so wie manche hinter „eins / acht“ Adolf Hitler verstecken –
vier/vier/vier heißt bei denen „Deutschland den Deutschen“.

Auf dem Video machen die Rechten noch andere peinliche Sprüche;
es hat eine steile Karriere erlebt – dabei ist es doch nur unfreiwillige Satire;
In Wirklichkeit ganz ernst gemeint – möglichst viele sollten zur Demo antreten!
Die Leute in Trier haben gut reagiert: viele haben die Burschen
ganz ernst genommen; allerdings haben sie die Einladung zurückgewiesen,
am hellichten Tag gegen Ausländer zu marschieren.

Sie haben die Youtube-Vier als Herausforderung begriffen
und sie allein gelassen mit ihren paar vierzig offline-Followern.

Hunderte haben auf der anderen Seite demonstriert und gezeigt,
dass auch in Trier Menschen als Menschen willkommen sind;
und dass auch Trier sich den Ärmsten zuwenden und öffnen kann.
Mit einem realistischen Blick;
so schrecklich viele sind auf der Flucht vor Krieg und Terror –
und so viele andere ohne Hoffnung auf Asyl: alles bekannt
und als Problem anerkannt.
Aber da kommen Menschen,
von Gott geliebte Geschöpfe auf der Suche nach einer Bleibe –
wenn das immer klar bleibt und oft genug wiederholt wird,
wird das reiche Deutschland den Menschen auf der Flucht 
und ihrer Not gerecht.
Eigentlich muss es heißen „4/4/13 – DdM – also: Deutschland den Menschen“!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=20392
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