Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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„Wenn Liebe zu Leben wird, bekommt das Glück einen Namen“. Ich weiß nicht von wem dieser Satz ist, aber er ist sehr schön. Und darum wird er auch gern zu Geburten oder zu Taufen geschrieben. Wenn Liebe zu Leben wird, bekommt das Glück einen Namen. Das ist schon so schön wie passend von unserem Schöpfer angelegt, dass der innigste körperliche Ausdruck von Liebe neues Leben schafft. Wir könnten uns ja auch anders fortpflanzen und Sex geht natürlich auch ohne Liebe oder ohne Zeugungsabsicht. Aber wenn es so ist, dass sich zwei Menschen mit Leib und Seele lieben, dann ist es doch die Krönung dieser Liebe, wenn aus ihr neues Leben entsteht. Und wahrlich ein Glück, wenn es gewünscht ist und einem dann auch geschenkt wird. Was nicht selbstverständlich ist. Wie viele Paare schmerzlich erfahren müssen, wenn sie ungewollt kinderlos sind.

Wem es aber vergönnt ist ein gewünschtes, gesundes Kind zu bekommen, der weiß welch ein Glück das ist. Und dieses Glück braucht eben auch einen Namen, will genannt sein, soll einen Klang haben. Denn dieser neue kleine Mensch ist Fleisch und Blut von zwei anderen Menschen und doch ein ganz eigener. Er verbindet und bindet seine Eltern ein Leben lang. Selbst wenn sie sich trennen oder einer stirbt. In diesem neuen Menschen wird die Liebe konkret, fassbar, begreifbar. Und zeigt in vollem Menschenmaß ihr Wesen: lebendig, zart, verletzlich und im Letzten – frei. Darum ist auch der Name so wichtig. Weil dieses Geschöpf der Liebe so kostbar und einmalig ist, soll das mit einem ganz eigenen Wort benannt werden.

Der Name ist auch so wichtig, weil er die Existenz dieses Geschöpfes bestätigt und damit auch den Fortbestand der Liebe.

Und, weil der Name auch ein Versprechen ist: ein Versprechen eben diesen Menschen so zu lieben, dass auch aus seiner Liebe einmal Leben wird.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=20089
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