SWR3 Gedanken

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Zaubern, beten, tanzen, Zirkus. Mit diesen vier Worten bekommt man schon einen ganz guten Eindruck von Martin Bukovsek alias Carismo. Der Stuttgarter arbeitet an vielen Projekten, aber eines liegt ihm ganz besonders am Herzen. Er hat das „Getanzte Gebet“ entwickelt. 

Von der Decke der Kirche hängt sein Arbeitsgerät herab, zwei lange weiße Tücher, sogenannte Vertikaltücher. Carismo hängt beim Tanzen in der Luft.

Carismo geht an die Tücher und arbeitet sich ganz langsam und kunstvoll nach oben. Mal ist er ganz eingewickelt, dann hängt er nur an einem Tuch, mal liegt er quasi zwischen den Tüchern, dann wieder saust er blitzschnell nach unten. So tanzt Carismo das Leben mit allem was dazu gehört. Er beginnt zusammengekauert wie ein Baby im Bauch der Mutter. Dann hängt er wie tot zwischen den Tüchern und am Ende steht er aufrecht und streckt sich nach oben.

Es ist unglaublich, was ich da sehe. Ästhetisch und ausdrucksstart betet Carismo mit seinem ganzen Körper.

Für den 45-jährigen ist diese Kunst eine Berufung. Schon immer wollte er dem lieben Gott nahe sein und in den Himmel steigen, sagt er. Und als er zum ersten Mal eine Künstlerin an den Vertikaltüchern gesehen hat, ist ihm sofort klar geworden: das ist es! Er hat die Tücher aufgehängt, ist hoch gestiegen und was dabei entstanden ist, kam von innen. Das „Getanzte Gebet“.

Carismo - der Name ist Programm. Charisma ist die Gabe oder das Talent. Carismo setzt sein Talent ein. Er wuchert im besten Sinne damit. Und viele haben ihre Freude daran.

Paulus spricht in seinen biblischen Briefen von genau diesen Gaben. Jede und jeder soll sich mit dem einbringen, was er gut kann: zum Beispiel Menschen zusammenbringen, kochen, predigen oder eben tanzen.

Carismo freut sich selbst immer wieder über das „Getanzte Gebet“. Und darüber, dass er mit seinem Tanz davon erzählen kann, was er glaubt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=19895
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