SWR3 Gedanken

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Kurz vor Weihnachten haben meine Eltern aufgehört zu rauchen. Mal wieder. Ich darf das so sagen, ich hab mit ihnen schon so einige Versuche dieser Art mitgemacht. Deshalb habe ich auch eine leise Ahnung, wie schwer das ist.

Dieses Mal scheint es ihnen allerdings ernst zu sein. Nach 40 Jahren qualmen, sind sie jetzt seit einem halben Jahr ohne Zigaretten. Und das vor allem, weil ihre Gesundheit nicht mehr so mitmacht. Das hilft ihnen jetzt, durchzuhalten. Es ist natürlich schade, dass sie es so merken müssen, aber anders geht das bei einer Sucht wohl nicht.

Sehr erstaunlich und gleichzeitig beruhigend finde ich, dass ihre Körper sich nach 40 Jahren doch so schnell wieder erholen. Der jahrelange Begleiter am Morgen, der Husten, ist fast weg. Und die Gesichtsfarbe meiner Eltern hat sich von grau in ein leichtes und viel gesünderes rosa gewandelt. 

Wir Menschen sind es wert, uns gut zu behandeln. Nicht nur, weil es gesund ist oder weil es gut tut.  Für mich spielt auch eine Rolle, dass ich es meinem Schöpfer schuldig bin. Er hat alles so wunderbar erschaffen, da will ich ihm nicht noch mehr ins Handwerk pfuschen, als ich es ohnehin schon tue. Ganz am Anfang der Bibel wird davon erzählt, wie Gott den Menschen erschafft. Das ist nicht als Tatsachenbericht gemeint, sondern als ein Loblied auf Gott.  Und dieses endet mit den Worten: Gott sah an, was er gemacht hatte. „Es war sehr gut.“ 

Das klingt für mich wie ein Auftrag: Gott findet seine Schöpfung - also auch uns Menschen sehr gut. Deshalb soll ich auf alles um mich herum, aber auch auf mich selbst achten.  Und dazu ist es nie zu spät.

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