SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Ich kann und will es nicht verstehen warum die Religionen nicht im Frieden miteinander leben können. Innerhalb der Religionen, zum Beispiel bei den Christen, wo sich Katholiken und Protestanten jahrhundertelang bekriegt haben. Oder bei den Muslimen wo sich heute Schiiten und Sunniten blutig bekämpfen. Und auch zwischen den verschiedenen Religionen herrscht kein Frieden. Da muss man nur nach Jerusalem schauen, an den Ort, den Juden, Christen und Muslime als ihr Zentrum reklamieren und von dem sie eigentlich gemeinsam Frieden in die Welt aussenden sollten. Kann ein Mensch, der Gott in seinem Herzen hat einen anderen, der ihn auch in seinem Herzen spürt tatsächlich bekämpfen? Ich finde das geht nicht. Wer Gott in seinem Herzen hat, hat Frieden in seinem Herzen. Ich weiß, das klingt zu schön um wahr zu sein. Es ist aber wahr. Davon zeugen Millionen friedliche religiöse Menschen quer durch die Geschichte. Ein Wesenszug  ist ihnen gemeinsam: Sie können den anders Gläubigen sein lassen. Haben Respekt vor seiner besonderen Art von Glauben. Der Kapuzinerpater Anton Rotzetter hat diesen Wesenszug sehr schön in ein Gebet gefasst. In einen Lobpreis Gottes, bei dem die Verschiedenheiten der Religionen so schön wie friedlich nebeneinanderstehen:

Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, er führt durch unwegsames Gelände, er befreit aus Knechtschaft, er verheißt eine neue Welt.
Gepriesen sei der Herr, der Gott Mohammeds, er ist groß und erhaben, er ist unbegreiflich und unnahbar, er ist groß in seinen Propheten.
Gepriesen sei der Herr, der Gott Buddhas, er wohnt in der Tiefe der Welt, er lebt in jedem Menschen, er ist die Fülle des Schweigens.
Gepriesen sei der Herr, der Gott Afrikas, er ist das Leben in den Bäumen, er ist die Kraft in Vater und Mutter, er ist die Seele der Welt. Gepriesen sei der Herr, der Gott Jesu Christi, er verströmt sich in Liebe, er gibt sich hin in Güte, er überwindet den Tod“.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=19599
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