SWR3 Gedanken

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Starke Frauen in der Bibel gibt es einige. Weil heute Weltfrauentag ist, erzähle ich von Noomi und Rut. Die Geschichte mag ich, weil die beiden sich gemeinsam durch schwere Zeiten kämpfen. Und das ist für Schwiegermütter und -töchter ja gar nicht so selbstverständlich.

Noomi ist Ausländerin. Sie ist verheiratet und hat zwei Söhne. Plötzlich kommen mehrere Schicksalsschläge: Der Mann und die Söhne sterben. Noomi bleibt allein mit ihren beiden Schwiegertöchtern zurück. Da beschließt Noomi zurück in ihre Heimat zu gehen, weil sie dort besser versorgt ist. Zu ihren beiden Schwiegertöchtern sagt sie: „Kehrt doch heim zu euren Müttern. Der Herr lasse euch Geborgenheit finden bei einem Gatten.“

Die eine folgt nach langem Hin und Her dem Rat ihrer Schwiegermutter. Die andere, Rut, bleibt. Fast schon trotzig sagt sie: „Wohin du gehst, dahin gehe auch ich und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe auch ich, da will ich begraben sein.“ 

Wunderschöne Worte finde ich. Sie erzählen davon, wie nah die beiden Frauen sich sind. Und diese Worte sind auch besonders, weil Rut in der Fremde Ausländerin sein wird. Und damals war es noch schwieriger als heute, woanders Fuß zu fassen.

Noomi kann also nicht anders, sie nimmt Rut mit. Die beiden bleiben zusammen.

Für mich ist das eine richtige Liebesgeschichte, weil die beiden Frauen durch das, was ihnen passiert ist, so eng miteinander verbunden sind. Und diese Verbindung wollen sie halten, komme was wolle.

Noomi und Ruth erinnern mich an meine wunderbaren Freundinnen und daran, wie wichtig sie für mich und mein Leben sind. Gerade heute am Weltfrauentag.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=19370
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