SWR3 Gedanken

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Die Tafeln bekommen Konkurrenz“, war die Schlagzeile. Ja geht’s noch?
Da gibt es Supermärkte, die ihre Lebensmittelreste an die Biogas-Anlage in der Nachbarschaft abgeben oder sogar verkaufen – und das wäre natürlich ein Skandal, gefühlt jedenfalls.
Jetzt also auf dem schnellen Weg: Mindesthaltbarkeitsdatum bald erreicht –
ab in die Biogas-Anlage mit dem Zeug – Fleisch oder Käse oder Gemüse –
egal, wird ja grüner Strom draus gemacht.
In England, lese ich, decken manche Supermärkte schon
ihren gesamten Strombedarf damit. Lebensmittel als Energie-Lieferant für Läden
statt für Menschen, die womöglich hungern müssen, in der Nachbarschaft.
Gut, dass ich die Meldung noch mal nachgelesen habe: Offenbar sortieren die sorgfältig, jedenfalls in England: Erstens kalkulieren sie beim Einkauf besser als bisher und müssen schon dadurch weniger wegtun. Zweitens bieten sie die Reste, die trotzdem entstehen, den Tafeln an; und erst drittens oder viertens:was auch die Tafeln und deren ärmste Kunden zurückweisen müssen, das wird dann zu Strom gemacht statt in den Müll getan.Schon wieder ein Schritt mehr zu einem sinnvolleren Umgang
mit GOttes Schöpfung.
Es bleibt trotzdem noch viel zu tun. Schade, dass immer noch Lebensmittel-Läden ihre Waren in den Müll tun, statt sie an die Tafeln abzugeben,
zur Versorgung der Leute, die normal nicht mehr einkaufen können.
Schlimm auch, dass manche Supermärkte die Containerer verfolgen – also Menschen anzeigen, die in ihren Abfalltonnen noch verwendbare Ess-Sachen finden und davon leben.

Ich lobe die Bäckerei-Filiale beim Supermarkt um die Ecke, wenn sie abends mal wieder ausverkauft sind – sie haben gut kalkuliert und ich muss was anderes nehmen als Dinkel-Vollkorn… Trotz alledem: weggeschmissen wird immer noch viel zu viel.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=18509
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