SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Beim ersten Mal jagt es mir immer einen kleinen Schrecken ein:
Du gehst über den Waldweg und plötzlich kracht es unter dem Schuh.
Oder beim Radfahren – da könnte es ja auch ein Speiche sein...
Haselnüsse sind es oft,  in diesem Jahr auffällig viele, fand ich.
Naja - in Frankreich hatten wir viele Nüsse-Sammler angetroffen,
Anfang September, kurz vor Ende unseres Urlaubs.

Und auch zu Hause, im Garten:
viel mehr Nüsse als sonst; gefühlt jedenfalls viel mehr.
Lohnt sich bestimmt nicht, meinte meine Frau –
sind sowieso alle angebohrt und leer.
Aber, Überraschung: Offenbar sind doch so viele Nüsse gewachsen,
dass die Haselnussbohrerkäferlarven nicht mehr nachgekommen sind;
fast die Hälfte unserer Nüsse ist ohne Loch –
und lecker sind sie.

Aber immer noch: Es ist beim Sammeln schon auch frustrierend,
jedes Nüsschen anschauen zu müssen und die mit Loch
liegenzulassen oder wegzuschmeißen. Mühselig und frustrierend.

Obwohl: das genau sagt uns die Bibel ja schon gleich am Anfang,
indirekt zwar aber eben doch deutlich.
GOtt hat die Menschen auf die Erde gesetzt mit dem Auftrag,
die Erde zu bebauen und zu bewahren und zu beherrschen;
dann teilt er ihnen ihren Lebensraum zu und ihre Ernährungs-Quellen: 
Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde...
Euch sollen sie zur Nahrung dienen.
Und gleich danach:
Allen Tieren des Feldes, allen Vögeln des Himmels und allem,
was sich auf der Erde regt, … gebe ich alle grünen Pflanzen zur Nahrung.

Welches Recht hätte ich also,
den Haselnussbohrern meine Haselnüsse zu verweigern!?
Frust, weil sie sich ihren Teil holen – oder lieber Bescheidenheit?
Vielen Dank, ihr Käferlarven und gebohrte Haselnüsse:
Ihr habt mich dran erinnert, dass wir Menschen teilen müssen und können;
dass GOtt seiner Schöpfung eine Ordnung mitgegeben hat –
und dass es gut ist, wenn ich mich auch daran halte.
Schließlich: ist ja offenbar genug für alle da!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=18316
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