SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Unterwegs auf Landstraßen oder auf den Autobahnen –
unterwegs habe ich den Eindruck,
dass in diesem Frühjahr ganz besonders viele Hecken und Sträucher
am Straßenrand ganz besonders radikal abgesägt und abgehackt sind.
Richtig dicke Bäume sind dabei – ganze Waldränder hat‘s erwischt.

Ob die Straßenmeistereien wohl einfach zu wenig Schnee und Eis hatten,
und deswegen weniger Sonderschichten und Nachteinsätze diesen Winter?
Der Verdacht liegt nahe, dass den übriggebliebenen Arbeitszeiten
jetzt das Straßenbegleitgrün zum Opfer fällt.
Nur so eine Vermutung, wie gesagt.

Dabei führt die ganze Aktion ja eigentlich vor Augen,
dass es einen viel schwereren Konflikt gibt als jetzt mal kahle Straßenränder.
Der Konflikt spielt zwischen Natur und Grün und schöner Landschaft einerseits
und Verkehr und Sicherheit andererseits.

Schon klar: LKW und Busse und andere Autos brauchen Platz
– unten auf der Fahrbahn und oben rechts und links in der Luft.
Alles andere wäre viel zu gefährlich;
jeder Ast gegen die Windschutzscheibe
oder gegen den Helm eines Zweiradfahrers könnte tödlich sein.
Und vom Sturm geknickte Bäume oder Sträucher auf der Strecke....

Allerdings: Die Menschen, die da wohnen –
nah dran an den Straßen oder ein Stück weiter weg:
Die brauchen Schutz vor Krach und Dreck;
Lärm und Gestank ohne schützende Hecken gefährden die Gesundheit…

Na gut – wächst ja wieder.
Aber auf Dauer braucht es ein bisschen mehr als diese Zuversicht.
Die Natur ist stark – aber auf Unterstützung angewiesen.
Straßenverkehr ist eher schlecht für Natur und Pflanzen.
Vielen Dank für die radikale Rodung;
die führt das mal wieder heftig vor –
und das ist dann vielleicht das Gute daran in diesem Jahr:
Gut, mal wieder ausdrücklich an die Opfer des Verkehrs zu denken –
an die Pflanzen und natürlich auch an die Menschen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=17316
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