SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Dreißig Nationen, dreizehn verschiedenen Religionen; fast fünfzig Jugendliche:
Hindus, Taoisten, Buddhisten, Jainisten, Juden, Muslime, Zoroastrer, Sikh, Baha’i, Tenrikyo und Brama - und noch mal fünfzig junge Christinnen und Christen.
Versammelt in Assisi, der Stadt des Heiligen Franziskus - um über den Frieden zu beraten und vor allem um Frieden zu beten. Und das hat die Welt in diesen Tagen ja wirklich dringend nötig. Warum Assisi? Weil der Papst da hin vor zwanzig Jahren
zum ersten Mal eingeladen hatte, dass alle Religionen um Frieden beten. Und es war ja der heilige Franz von Assisi, der schon im Mittelalter tolldreist versucht hatte,
den Dialog zwischen Christentum und Islam zu starten. War mitten im Krieg einfach nachts aufgebrochen und wollte im Osmanen-Heerlager mit dem Sultan reden.
Na gut – die Zeit war noch nicht reif für Verständigung; und Kreuzzug und Dialog schließen sich auch heute noch gegenseitig aus. In Assisi also – und am Ende dieser spirituellen Tage haben die jungen Leute berichtet, was sie erlebt haben:
Wir haben als Schwestern und Brüder unsere gemeinsame Sehnsucht erlebt
nach Glück, Gerechtigkeit und Wahrheit. Wir glauben unterschiedlich – aber wir erben die gleiche Erde und müssen die gleiche Verantwortung für die Schöpfung übernehmen. Sie haben gebetet – ganz unterschiedlich: Denn sie sind ja in ihren verschiedenen Religionen und Gebetsformen geblieben; sie haben Gott unter vielen Namen um Frieden angefleht.
Aber bei aller Verschiedenheit hatten sie eben doch ein gemeinsames Ziel;
und haben erlebt, dass das Gebet nicht trennt, sondern vereint… Wir sind eine neue Generation und eine neue Hoffnung. Wir werden zu Hause Anwälte sein
für interreligiösen und interkulturellen Respekt. Wir verpflichten uns, auf Gerechtigkeit hinzuarbeiten. In unseren Heimatländern und an allen Enden der Welt Werkzeuge des Friedens zu sein. Ja – auch das ist Jugend von heute …
https://www.kirche-im-swr.de/?m=152
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